Über Mel Gibsons Glaubenshintergrund

Mel Gibson ist für seinen Bekenntnis zum vorkonziliaren katholischen Glauben bekannt, wobei er mehrere Gruppen unterstützt, manche die mit Rom verbunden sind, manche die der Priesterbruderschaft St. Pius X. zugehören. Als Reaktion auf das Zweite Vatikanum entstand 1970 unter Erzbischof Marcel Lefebvre (1988 exkommuniziert) die Priesterbruderschaft St. Pius X., benannt nach dem gleichnamigen antimodernistischen Papstes (1903-14). Kritisiert wird die Öffnung zur Welt, die dem Volk zugewandte deutsche Liturgie, die Handkommunion, der Ökumenismus, das neue kirchliche Selbstverständnis. Mit der Liturgiereform verschwand das Gebet der Osternacht um die Bekehrung der Juden.

Als Reaktion auf die vom heiligen Stuhl nicht approbierten Bischofsweihen von Lefebvre entstanden 1988 mehrere Gruppen, welche die Einheit mit Rom bewahrten, so u.a. die Priesterbruderschaft St. Petrus. Bei einem ihrer Priester, Pater Sven Konrad, war Mel Gibson während seiner Dreharbeiten in Rom mehrfach zu Gast.

Anders als die Priester, welche sich durch ihre Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gemeinschaft mit Papst Johannes Paul II. verbunden wissen oder eben nicht, besuchen manche traditionalistische Laien sowohl bei der Pius- alsauch bei der Petrusbruderschaft den Gottesdienst. Ebenso Mel Gibson. Beiden Richtungen ist die Feier der 1500jährigen römischen Liturgie gemeinsam, die 1962 nochmals leicht reformiert wurde, ehe in Folge des 2. Vatikanums 1969 der Neue Ritus in Landessprache entstand. Ferner teilen sie extrem konservative Standpunkte in Moralfragen wie Abtreibung, Verhütung und Homosexualität. Eines der wortgewaltigsten Sprachrohre der deutschen Traditionalisten ist der Frankfurter Schriftsteller Martin Mosebach, der mit seinem Buch "Häresie der Formlosigkeit" die Liturgiereform scharf in Frage stellte.

Im Gegensatz zu seinem 84-jährigen Vater Hutton Gibson, einem bekennenden Anti-Semiten und gefährlich fundamentalistischen Sedisvakantisten, äußert sich Mel Gibson in den Medien nicht in diffamierender Weise über das Judentum oder den Papst, sondern hat vielmehr die Nähe zu Bischöfen und Kardinälen gesucht. Eine seiner sieben Kinder ist jedoch Nonne in einem der Piusbruderschaft nahestehenden Kloster in Spanien.

Links:

Hintergrundinfos zu den Priesterbruderschaften:
Priesterbruderschaft St. Pius X.: www.fsspx.info
Priesterbruderschaft St. Petrus: www.fssp.org
www.net-lexikon.de/Priesterbruderschaft-St.-Pius-X..html
www.net-lexikon.de/Priesterbruderschaft-St.-Petrus.html